„Territorium der Ideen“ – Themen der Topmanager

„Territorium der Ideen“ – Themen der Topmanager

13.08.2018 Aktuelles aus dem Unternehmen

Eine der Veranstaltungen des russischen Jugendcamps „Territorium der Ideen“ lockte die Teilnehmer mit dem Titel „Dialog auf Augenhöhe“.

Auf dem Podium diskutierten Stefan Dürr, Präsident der Unternehmensgruppe EkoNiva, und der geschäftsführende Partner von Depot WPF, Mitgründer und Vizepräsident des Verbands der Werbeunternehmen Russlands Alexey Andreev. Die erfolgreichen Manager so unterschiedlicher Herkunft verbindet ein Projekt: Ein gemeinsames Vorhaben im Bereich der Milchverarbeitung.

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Stefan Dürr im „Territorium der Ideen“

Die in ihren Visionen über die Unternehmensführung so unterschiedlichen, aber in ihrem Wunsch, etwas Neues zu schaffen, so ähnlichen Diskussionspartner sprachen über ihre Erfahrung mit dem Russlandgeschäft. Die beiden Manager aus der Landwirtschaft und der Werbewirtschaft legten ihre Ansichten über den Nutzen der Transparenz in der Wirtschaft und die Bedeutung der Personalarbeit dar und gaben den jungen Fachkräften im Publikum wertvolle Ratschläge. Stefan Dürr, von einem Teilnehmer des Forums nach seinen Lieblingsliedern gefragt, stimmte sogar einige Strophen von „Komm zu mir, Glafira“ des Duos Ivasy an, was ihm beim Auditorium große Anerkennung einbrachte.

In seinem Vortrag ging Stefan Dürr insbesondere auf Unterschiede zwischen der Unternehmenskultur seiner Heimat und der russischen Kultur ein. Wie er es ausdrückte, gelten für den deutschen Unternehmer Spielregeln wie im Basketball: Der geringste Körperkontakt wird als Foul geahndet. In Russland dagegen gleichen die Wirtschaftspraktiken dem Hockeyspiel: Es gibt zwar Regeln, kräftige Schläge aber sind erlaubt.

„In Russland verstehen die Leute nichts von den Grundsätzen der Win-Win-Strategie, und das ist ein großer Schwachpunkt. Wenn ich im Westen einen Rubel verdiene und mein Geschäftspartner drei, dann habe ich trotzdem ein gutes Geschäft gemacht. In Russland dagegen folgt die Geschäftswelt vorwiegend der Win-Lose-Strategie. Ein zufriedenstellendes Geschäft bedeutet, dass der Erfolg der Geschäftspartner im Vergleich zu den eigenen Ergebnissen möglichst gering ausfällt. Diese Einstellung muss sich ändern“.

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Wie Stefan Dürr ebenfalls feststellte, bringen russische Arbeitnehmer erheblich mehr Begeisterung und Motivation mit als in Deutschland üblich. Der Russe denkt: „Wenn ich um 6:00 aufstehen und am Wochenende arbeiten muss, ist das so.“ In Deutschland finden Arbeitnehmer zahllose wichtige Gründe, um an den wohlverdienten freien Tagen nicht arbeiten zu müssen. Die Russen sind eher zu unkonventionellen Lösungen eines Problems und zur Veränderung von Rahmenbedingungen bereit. Daher sind die Menschen auch die wichtigste Ressource des Unternehmens. Dank ihren Bemühungen um Ergebnisse, nicht um den Prozess gibt es in Russland keine unlösbaren Fragen!

Apropo Mitarbeiter: Für die anwesenden Studenten war es hilfreich zu erfahren, dass junge Fachkräfte bei EkoNiva immer willkommen sind. Stefan Dürr ist überzeugt, dass sie es sind, die neue Entwicklungspotenziale, Begeisterungsfähigkeit und innovative Ideen in die Unternehmen bringen.

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„Die Landwirtschaft ist ein interessanter Sektor, der viele Möglichkeiten bietet. Im Jahr 2017 haben über 700 Studierende unsere Betriebe im Rahmen von Praktika kennengelernt. Den besten unter ihnen werden wir mit Sicherheit ein reguläres Beschäftigungsverhältnis anbieten. 2018 erwarten wir bereits 1000 Studenten“, berichtete Stefan Dürr nicht ohne Stolz.

Zum Abschluss seiner Präsentation gab der EkoNiva-Chef der jungen Generation noch wichtige Ratschläge mit auf den Weg. „Jagt keinen Bewertungen hinterher, aber hört nie auf zu lernen. Arbeitet an Eurem logischen Denken, lernt zumindest eine Fremdsprache und stellt Euch immer wieder die Frage: „Warum mache ich das so und nicht anders“. Entwickelt ein Verständnis für wirtschaftliche Kennziffern und Abläufe in Eurem Gebiet. Macht Euch vertraut mit den Grundsätzen der Unternehmensführung“.

Alexey Andreev setzte mit seinem Beitrag das Podiumsgespräch fort. Es sei für ihn ungeheuer inspirierend, in einer Welt des stetigen Wandels zu leben. In dieser sei es wichtig, das Träumen nicht zu verlernen. „Gerade weil sich die Welt so schnell verändert, muss man Zeit zum Träumen finden."

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Andreev stellte fest: „Um ein altes Sprichwort abzuwandeln, muss man glauben, sich fürchten und bitten. Wir leben in sozialer Gesellschaft. Wer bittet, tritt in Kontakt mit seinem Gegenüber und offenbart seine persönlichen Qualitäten. Nur wenn wir uns öffnen, lernen wir einander kennen. Furchtlosigkeit ist eine positive Eigenschaft, aber das Verhältnis zwischen den Unerschrockenen und den Vorsichtigen unter den Topmanagern liegt bei 50:1, wobei 50 Vorsicht walten lassen und nur einer ein Tschapajew ist."

Insgesamt war die Begegnung außerordentlich interessant und produktiv. Die Geschäftsleute, Unternehmer und Politiker von morgen vermochten es, in dem Format des Dialogs Stefan Dürr und Alexey Andreev Fragen zu stellen, die uns alle bewegen. Die jungen Leute denken also schon heute darüber nach, wie sie wirklich erfolgreiche Führungskräfte werden können. Russland sieht einer vielversprechenden Zukunft und großen Erfolgen entgegen."

Von Anna Palagutina
Quelle: Webseite EkoNiva APK
Übersetzung aus dem Russischen