Ökolandbaugesetz: Nah am Ziel

Ökolandbaugesetz: Nah am Ziel

10.08.2018 Aktuelles aus dem Unternehmen

Der Entwurf für ein Gesetz über den ökologischen Landbau wurde der Duma zur dritten Lesung vorgelegt Der Entwurf für ein Gesetz über den ökologischen Landbau wurde der Duma zur dritten Lesung vorgelegt

Der Entwurf für ein Gesetz über den ökologischen Landbau wurde der Duma zur dritten Lesung vorgelegt. Vor der Sommerpause hatten die Abgeordneten einige Änderungen eingearbeitet, wobei sie die Anliegen der ökologischen Erzeuger in größtmöglichem Umfang berücksichtigten. Diese können nun erleichtert aufatmen.

Die Nachricht ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu globalen Veränderungen im russischen Sektor des ökologischen Landbaus. Im weiteren Verlauf des Verfahrens folgen die Verabschiedung des Gesetzes im Föderationsrat und schließlich dessen Unterzeichnung durch den Präsidenten Wladimir Putin, die bereits im Herbst erwartet wird. Über die wichtigsten Änderungen am Gesetz sprachen wir mit dem Geschäftsführer des Nationalen Ökolandbauverbandes Oleg Mironenko.

„Es kommt vor allem darauf an, dass das Gesetz in einer Form verabschiedet wird, die den Bedürfnissen der Erzeuger und Verbraucher ökologischer Produkte entspricht“, erläutert Oleg Mironenko. „Die bisherigen Änderungen ermöglichen eine Legalisierung der nationalen und internationalen Standards, die früher nicht verbindlich waren. Mit ihnen werden Pseudo-Ökoprodukte aus den Verkaufsregalen verschwinden. So können sich die ehrlichen Erzeuger gegenüber den Anbietern, die das Label „Öko“ irreführend und nur als Marketingtrick verwenden, durchsetzen.

Wichtige Fragen, die noch vor Kurzem unter den Ökolandwirten für hitzige Debatten gesorgt hatten, werden mit dem neuen Gesetz gelöst. Verschwommenen Begriffe wurden durch eindeutige Begriffe ersetzt.

„Wir konnten uns – mit Ausnahme von Präparaten, die nach nationalen und internationalen Standards im Bereich der ökologischen Erzeugung zulässig sind - auf ein Verbot des Einsatzes von Pestiziden, Agrochemikalien, Antibiotika, Wachstumsstimulatoren, Hormonen und GVO einigen“, so Oleg Mironenko.

Nach dem Gesetz sind jetzt auch eindeutige Anforderungen an die Zertifizierungsstellen vorgesehen, ferner Definitionen, mit denen die Voraussetzungen für die Anerkennung ökologischer Erzeugnisse festgelegt werden.

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„Es gibt in Russland bis heute nur eine Zertifizierungsgesellschaft, die das russische Verfahren der Akkreditierung durchlaufen hat“, so Oleg Mironenko weiter. „Nach der Verabschiedung des Gesetzes wird jede Zertifizierungsgesellschaft genug Zeit bleiben, um sich akkreditieren zu lassen. Es werden günstige Voraussetzungen für die Etablierung neuer Zertifizierungsgesellschaften im Bereich der ökologischen Erzeugung geschaffen“.

Wichtig ist, dass das Gesetz über den ökologischen Landbau erst ein Jahr nach seiner Unterzeichnung in Kraft tritt. So ist eine für die Erzeuger ausreichende Übergangsphase sichergestellt.

„Diese Zeit ist für die Erzeuger notwendig, die ihre Betriebe gegenwärtig im Ausland zertifizieren lassen“, erläutert Mironenko. „Diese Unternehmen können mit ihrem Zertifikat in Ruhe bis zum nächsten Jahr auf dem Markt bleiben, um dann gemäß dem neuen Gesetz eine Zertifizierung zu durchlaufen“.

Weitere wichtige Themen sind die Einführung eines einheitlichen staatlichen Registers der ökologischen Erzeuger sowie Instrumente für die Förderung dieses Sektors. Erzeuger wie auch Verbraucher gesunder Lebensmittel warten mit Ungeduld auf weitere Schritte. Sie hoffen, dass das Gesetz in seiner endgültigen Fassung die ehrlichen Marktteilnehmer nicht benachteiligt und dabei hilft, wirksam gegen gefälschte Produkte vorzugehen, die leider heute noch häufig in die Verkaufsregale gelangen.

Von Daria Denisova
Quelle: Webseite EkoNiva APK Holding
Übersetzung aus dem Russischen