Milchexporte aus Russland mit großem Potenzial

Milchexporte aus Russland mit großem Potenzial

03.06.2019 Aktuelles aus dem Unternehmen

Im Rahmen des VII. Sommer-Milchgipfels in Sankt Petersburg vom 25. bis 27. Mai 2019 hielt Stefan Dürr in seiner Funktion als Präsident der EkoNiva-Gruppe und Vorsitzender des russischen Verbands der Milchproduzenten eine Rede zur „Entwicklung des russischen Milchmarktes bis 2023“. Der Sommer-Milchgipfel in Sankt Petersburg bietet mit mehr als 450 Teilnehmern aus 26 Ländern und 32 russischen Regionen eine wichtige Plattform des Austauschs.

Stefan Dürr, CEO der Ekosem-Agrar AG, Holdinggesellschaft der EkoNiva-Gruppe, erwartet im Zuge der fortschreitenden Konsolidierung der Branche, dass in zwei bis drei Jahren zehn vertikal integrierte Unternehmen jährlich rund 15 Mio. Tonnen Milch produzieren werden. Kleine und ineffiziente Betriebe werden den Markt verlassen und Platz für moderne Betriebe größerer Unternehmen machen, so Dürr. Zwar werde die russische Milchwirtschaft insgesamt ihre Vielgestaltigkeit behalten, allerdings müssten die unterschiedlichen Betriebsformen ihren Platz neu finden.

„Betrachtet man den Exportmarkt, ist dieses Geschäft natürlich Großunternehmen vorbehalten“, so Dürr. „Die Herstellung von handgemachten Feinkostprodukten ist dagegen die Nische der kleinen Betriebe.“

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Das Exportpotenzial russischer Milch schätzt Dürr recht hoch ein. Mit Produktionskosten von 20,80 Rubel je Liter Milch in Russland sei die heimische Milch auf dem Weltmarkt durchaus wettbewerbsfähig. Für die USA beliefen sich die Produktionskosten je Liter Milch auf 21,05 Rubel, in Deutschland seien es 24,75 Rubel. Für einen erfolgreichen Export sei es allerdings notwendig, am Image der russischen Milchprodukte zu arbeiten und die Logistik weiterzuentwickeln.

„In den nächsten drei bis vier Jahren werden wir uns weiterentwickeln, uns vernetzen und Erfahrungen sammeln“, sagte Stefan Dürr. „Bis 2025 könnten die Exporte von Milch und Milchprodukten aus Russland auf 1 Milliarde US-Dollar anwachsen.“

Zu den vielversprechendsten Regionen für russische Milchexporte zählen laut Dürr China, Vietnam, Korea sowie der Nahe Osten und möglicherweise auch afrikanische Länder. In Europa bestünde hingegen eher die Chance mit Nischenprodukten wie Käse aus Sibirien zu punkten, da für Europäer Sibirien als Inbegriff von unbelasteter Natur stehe.

Trotz technischem Fortschritt und der Möglichkeit, Milch in nicht allzu ferner Zukunft in Bioreaktoren zu erzeugen, ist sich Stefan Dürr sicher: „Die meisten Menschen werden immer von einer echten Kuh produzierte, natürliche Milch trinken wollen. Aber um dies zu erreichen, müssen wir das Produkt fördern, über seine Vorteile sprechen, darüber, wie es produziert wird, wie die Tiere gepflegt und die Kälber gehalten werden.“