EkoNiva teilt Erfahrungen im Ökolandbau

EkoNiva teilt Erfahrungen im Ökolandbau

10.08.2019 Aktuelles aus dem Unternehmen

Einer der Schwerpunkte des diesjährigen Agrar- und Ernährungsforums in Woronesch war die Entwicklung des Ökolandbaus in der Region und über deren Grenzen hinaus. An der Veranstaltung nahmen Erzeuger aus dem Biolandbau, Vertreter von Zertifizierungsorganisationen und Aufsichtsstellen teil.

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Zu den Referenten zählten der Präsident der Unternehmensgruppe EkoNiva Stefan Dürr, die Vizepräsidentin der Industrie- und Handelskammer Jelena Dybowa, der Vorsitzende des Nationalen Russischen Ökolandbauverbands Oleg Mironenko sowie der Geschäftsführer der Kiwa BCS Öko-Garantie GmbH Frank Rumpe. „Der Agrasektor des Gebiets Woronesch verfügt über beträchtliche Potenziale“, betonte der Vizegouverneur des Gebiets Sergej Truchatschew. „Im Föderationskreis Zentralrussland ist Woronesch bei der Getreideproduktion, der Produktion von Zuckerrüben und Sonnenblumen ganz vorne. Auch in der Verarbeitung von Agrarerzeugnissen verzeichnen wir positive Entwicklungen. Neue Ansprüche der Verbraucher und Mitwettbewerber stellen Herausforderungen dar, eröffnen uns aber auch neue Perspektiven. Allein in diesem Jahr fließen rund 7,7 Milliarden Rubel in die Förderung regionaler Erzeuger. Wir wollen unter anderem den Zukunftsmarkt des Ökolandbaus weiterbringen.“

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Stefan Dürr berichtete über die Erfahrungen von EkoNiva mit der ökologischen Erzeugung und über die Pläne für die nächsten Jahre.

„1996 war EkoNiva das erste russische Unternehmen, das auf der Messe BioFach Buchweizen und Hirse aus ökologischem Anbau präsentierte“, erinnert sich der Unternehmenschef der EkoNiva-Gruppe. „Aber damals haben wir nur für den Export gearbeitet. Auf dem russischen Markt wurden Bioprodukte nicht nachgefragt. Den Menschen fehlte es teilweise noch an gewöhnlichen Produkten, da dachte man nicht über Bioprodukte nach. Auch heute stoßen wir auf Schwierigkeiten, aber die Menschen haben begriffen: Auf die Qualität unserer Lebensmittel müssen wir auf jeden Fall achten. Ich freue mich, dass das Thema Ökolandbau wieder populärer geworden ist. Schon vor 7-8 Jahren waren wir zuversichtlich, dass das Interesse an diesem Thema erneut aufleben wird. Wir haben daher 2012 in unserem Betrieb Sawinskaja Niva (Gebiet Kaluga) die ökologische Produktion von Rindfleisch, Getreide und Milch aufgenommen. Im vergangenen Jahr haben wir im Gebiet Orenburg 5,5 Tausend Hektar Land nach den Richtlinien für den Ökolandbau zertifizieren lassen. Wir wollen auch im Dorf Diwnogorje, Gebiet Woronesch, mit der ökologischen Erzeugung von Milch beginnen.“ Die russischen Bio-Landwirte haben dank niedrigerer Kosten aus dem Erwerb oder der Pacht von Boden, geringerer Ausgaben für Brennstoffe, Saatgut und andere Positionen Vorteile gegenüber der ausländischen Konkurrenz, so Stefan Dürr.

Was ihnen fehlt, sind Erfahrung und einschlägiges Wissen. Auch muss noch an der Aufklärung der Verbraucher gearbeitet und einige Überzeugungsarbeit geleistet werden, um deren Vertrauen zu gewinnen. „Selten haben wir auf unserem Agrar- und Ernährungsforum so viele Besucher empfangen wie in diesem Jahr – sowohl Teilnehmer der Plenarversammlung als auch Gäste“, resümiert Oleg Mironenko. „Das zeigt, welchen großen Stellenwert das Thema Ökolandbau im Gebiet Woronesch hat. Heute stehen viele Unternehmen vor der Entscheidung, ob sie diesen Weg einschlagen sollen oder nicht. Unsere Aufgabe besteht darin, am Beispiel von Unternehmen wie der EkoNiva-Gruppe und mit Unterstützung durch Experten Antworten auf ihre aktuellen Fragen zu geben. Das sollte unser vorrangiges Ziel sein. Dieses Forum ist ein wichtiger Schritt, um es zu erreichen.“

Auf der Plenarsitzung des Forums sprach der Geschäftsführer der Sawinskaja Niva Anatolij Nakarjakow, der den Gästen von seinen Erfahrungen mit der Entwicklung der ökologischen Produktion berichtete. Das Unternehmen bewirtschaftet heute rund 6000 Hektar, seit 2016 exportiert es Bio-Getreide nach Deutschland, seit 2017 liefert es Bio-Rindfleisch an einen Betrieb des deutschen Herstellers von Babynahrung HiPP in Russland. In diesem Jahr hat Sawinskaja Niva die Produktion von Bio-Milch aufgenommen.

Alexander Kutischtschew