Die Milchproduktion in Russland nimmt zu

Die Milchproduktion in Russland nimmt zu

05.02.2021 Aktuelles aus dem Unternehmen

Einen starken Anstieg der Verbraucherpreise für Milchprodukte verhindern. – Dieses Ziel wurde zu einem der Hauptthemen auf dem XII. Kongress des russischen Verbands der Milchproduzenten („Soyuzmoloko“). Vertreter der Milchwirtschaft, relevanter Behörden und Ministerien versammelten sich, um auf die Arbeit des Verbands im vergangenen Jahr zurückzublicken und die wichtigsten Ziele für die nahe Zukunft zu formulieren. Stefan Dürr, Vorstandsvorsitzender des Soyuzmoloko, eröffnete traditionell den Kongress.

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„In 2020 ist die Milchwirtschaft trotz der Pandemie weiter erfolgreich gewachsen", berichtete Stefan Dürr. „Dank der staatlichen Unterstützung ist die Nachfrage nach Milchprodukten nicht gesunken, sondern kontinuierlich gestiegen. Natürlich sind auch die Kosten für die Rohmilchproduktion und -verarbeitung gestiegen. Die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen wurden in gleichem Umfang beibehalten und dafür sollten wir der Regierung danken. Es ist gut, dass die Prioritäten des Staats und der Milchwirtschaft, von denen die wichtigste darin besteht, einen starken Anstieg der Preise in den Ladenregalen zu verhindern, übereinstimmen.“

Am Kongress nahm auch Dmitry Patrushew, Landwirtschaftsminister der Russischen Föderation, teil. In seinen Begrüßungsworten betonte er, dass die Regierung dank einer breiten Palette von staatlichen Förderinstrumenten die Entwicklung der Milchwirtschaft weiterhin stimuliert. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 28 Mrd. Rubel für diesen Zweck bereitgestellt. Auch für 2021 ist geplant, alle bestehenden Unterstützungsmaßnahmen für Milcherzeuger beizubehalten. Dazu gehören Subventionen, CapEx und zinsgünstige Darlehen.

„Im Rahmen der zusätzlichen Unterstützung für Viehzuchtbetriebe und Molkereien wurde die Richtung für den gezielten Einsatz von kurzfristigen Krediten erweitert“, sagte der Minister. “Ab diesem Jahr können sie auch für den Kauf von Getreide sowie den Erwerb von weiteren Futterkomponenten verwendet werden.“

Es ist erwähnenswert, dass die Milchproduktion in 2020 um 850.000 Tonnen in Russland gestiegen ist und die Marke von 32 Mio. Tonnen überschritten hat. Das ist das beste Ergebnis der letzten zehn Jahre. Ein weiterer Rekord wurde durch die Milchleistung von über 6.000 kg pro Kuh markiert. Nach Expertenangaben stieg im vergangenen Jahr die Produktion von Quark, Butter, Käse und Eiscreme. Die Produktion von Trockenmilch und Sauermilchprodukten blieb auf dem Niveau von 2019.

„Wir erwarten, dass 2021 die Milchproduktion das Volumen von 32,6 Mio. Tonnen erreicht. Wir haben dafür alle Möglichkeiten", betonte Patruschew. „Das soll vor allem durch eine verbesserte Futtergrundlage sowie gesunden Tieren geschehen.“

In den letzten fünf Jahren ist der Export von Milchprodukten um ein Drittel gestiegen. 2020 überstieg der Außenhandel mit Milchprodukten 300 Mio. US-Dollar, das sind 12 % mehr als 2019. Die Arbeit in dieser Richtung soll fortgesetzt werden, wobei der Fokus auf dem heimischen Markt bleibt, betonten die Vertreter des Ministeriums. Nach der Ernährungssicherheits-Doktrin sollte der Selbstversorgungsgrad bei Milch und Milchprodukten mindestens 90 % betragen. Bislang liegt dieser Wert laut Experten nur bei knapp über 84 %.

Auch die Fragen der Kennzeichnung der Milchprodukte wurden von den Kongressteilnehmern lebhaft diskutiert. Am 20. Januar 2021 wurde die freiwillige Kennzeichnung von Milchprodukten in Russland eingeführt, ab dem 1. Juni dieses Jahres wird die Kennzeichnung verpflichtend sein. Die Unternehmen bereiten sich aktiv darauf vor. Die Vertreter der Milchindustrie appellierten an das Ministerium, zusätzliche Mechanismen zur Unterstützung der Branche in Betracht zu ziehen, da die Mehrkosten für die Kennzeichnung der Produkte jährlich 12 Mrd. Rubel erfordern werden. Im Gegenzug haben Vertreter des Landwirtschaftsministeriums bereits einen Vorschlag bei der Regierung eingereicht, die Möglichkeit der Entschädigung der Milchwirtschaft für einen Teil der Kosten für die Kennzeichnung zu prüfen.

Von Tatiana Ignatenko