Der ganze Betrieb im Tablet!

In erster Linie werden Agronomen, Senior-Ingenieure, Senior-Agrarwirte, Leiter von Produktionsbetrieben und deren Stellvertreter die neue App nutzen.

„Mit der Anwendung EkoCrop lassen sich sämtliche operative Informationen über Feldarbeiten in einer einzigen Datenbank erfassen, sie unterstützt zugleich die nachfolgende Berichterstattung“, so Sergey Kapustin, Leiter der Abteilung für Smart Farming bei der EkoNiva-APK Holding. „Vor allem die operative Berichterstattung durchlief bislang die recht lange Bearbeitungskette ‚Agronom - Buchhalter - Senior-Agronom – Geschäftsleitung‘. Verzögerungen bei der Datenübermittlung von bis zu zwei Tagen waren keine Seltenheit. Die neue Software ermöglicht erheblich kürzere Wege. Die Stationen der Übertragungskette lauten nun: ‚Für eine Parzelle zuständiger Agraringenieur – zentrale Datenbank – interessierte Endnutzer‘. Die Bearbeitungszeit schrumpft auf wenige Minuten.“

Beim Start der Anwendung werden alle aktuellen Daten geladen: über die an den Dienst angeschlossenen Mitarbeiter, den Maschinenpark im Bereich selbstfahrender Maschinen und Anhängetechnik, über Düngemittel, Pflanzenschutzmittel usw. Auch auf eine Karte der Felder kann zugegriffen werden.

Der Standort des Nutzers ist auf der Seite durch einen grünen Punkt markiert. Jedem Feld sind – je nach Kultur – eine Farbe sowie eine Karteikarte zugeordnet. Auf dieser Karte werden alle auf dem Feld vorgenommenen Operationen erfasst, der Nutzer ergänzt die jeweils neuen. Auch der Wetterbericht für einen Monat in einem ausgewählten Gebiet sowie eine Prognose für zwei Tage werden geliefert. Auf einer Informationsgrafik sind die Fruchtfolge der letzten drei Jahre und ein Plan für das nächste Jahr dargestellt. Sie umfasst die Termine der Aussaat, der Ernte, Kennziffern der Ernteerträge, Informationen über die ausgebrachten Düngemittel und deren Dosierung sowie über die dafür angewendete Technik. Jeder Produktionsschritt wird aufgezeichnet. Aus Daten eigener Wetterstationen von EkoNiva werden Grafiken zur Temperatur und zu den Niederschlägen einer Woche erstellt. Für jedes Feld können genaue agrochemische Bodenkennziffern bestimmt werden.

„Eine weitere interessante Funktion ist die ‚Feldbesichtigung‘, erläutert Sergey Kapustin. „Nehmen wir das Beispiel eines Maisfeldes. Der Agraringenieur sucht dieses auf und erfasst mit seinem Tablet die aktuellen Parameter in einer Kartei: phänologische Phase, Schädlingsvorkommen je Quadratmeter und deren Arten, Pflanzenkrankheiten, Menge und Art von Unkräutern. Es besteht auch die Möglichkeit, Fotomaterial hinzuzufügen. Man kann ein Foto aus der Galerie auswählen und zuordnen oder mit der Kamera des Tablets selbst Fotos erstellen. Das alles wird danach kommentiert und die Karteikarte mit allen wichtigen Ergebnissen der Feldbesichtigung ist fertig.“

Mithilfe eines flexibel eingerichteten Berichtsmoduls kann ein Verzeichnis der jeweils interessierenden technischen Operationen abgerufen werden, die in einem bestimmten Zeitraum in einem ausgewählten Betrieb an einer Kultur vorgenommen wurden.

„Wir nutzen die Anwendung seit Mai letzten Jahres und arbeiten seitdem eindeutig auf einem höheren Niveau“, sagt Alexey Niskodubov, leitender Agraringenieur des Produktionsbetriebs EkoNivaAgro-Levoberezhnoe. „So haben wir alle Daten zur Hand, aktuelle Informationen gehen sofort ein. Wir können auf diese Weise alle notwendigen Entscheidungen enger auf die laufenden Prozesse abstimmen. Solchen Technologien gehört die Zukunft.“

Die Anwendung ist nicht nur ein Instrument für die Erfassung von Informationen und das Monitoring. Seit Neuestem bietet die App auch ein illustriertes Unkräuterverzeichnis mit botanischer Beschreibung und Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung.

„Derzeit planen wir eine weitere Funktion: Wir wollen ein Landtechnikhandbuch in die Anwendung integrieren“, so Sergey Kapustin. „Das wird den Agraringenieuren helfen, die neu im Unternehmen anfangen. Ein Techniker, der unseren Maschinenpark noch nicht genau kennt, kann hier das ihn interessierende Modell aufrufen und schrittweise einrichten.“

Die Betriebe von EkoNivaAgro im Gebiet Woronesch waren die ersten Nutzer des neuen Instruments, seit September sind die Tablets an allen Standorten der Holding im Einsatz.

„Mit Beginn der Feldarbeiten im Jahr 2021 möchten wir bereits vollständig ohne Excel auskommen und ausschließlich unsere eigene Lösung verwenden“, so die Bilanz von Sergey Kapustin.

Von Aleksandr Kytishchev